Flächendeckendes Tempo 30? Rettungskräfte sollen ausgebremst werden

Flächendeckendes Tempo 30? Rettungskräfte sollen ausgebremst werden

In der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Münster-Mitte wurde über ein flächendeckendes Tempo 30-Limit innerhalb des Rings gesprochen. Beschlossen wurde das klare politische Ziel, innerhalb des Rings auf allen Straßen Tempo 30 umzusetzen. Die angeführte Begründung: Verkehrssicherheit. “Nachdem sich das links-grüne Bündnis in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung mit Straßenumbenennungen bei den Bürgern unbeliebt gemacht hat, waren nun Rettungs- und Sicherheitskräfte dran. Diese werden im Namen vermeintlicher Verkehrssicherheit im wahrsten Sinne ausgebremst. Flächendeckendes Tempo 30 in der Innenstadt verzögert im Notfall das Eintreffen von Rettungsdienst und Feuerwehr und kann im schlimmsten Fall Menschenleben kosten”, kommentiert der FDP-Bezirksvertreter Paavo Czwikla.

Bereits in den Beratungen des Brandschutzbedarfsplans 2024 wurde über die Folgen von flächendeckenden Temporeduzierungen diskutiert. “Insbesondere wenn ein oder mehrere Löschzüge der Feuerwehr ausrücken, ist eine gewisse Durschnittsgeschwindigkeit des allgemeinen Verkehrs relevant. Denn die tonnenschweren Fahrzeuge schwimmen in der Regel im Verkehr mit und nutzen ihre Wegerechte lediglich beim Queren von Kreuzungen,” erklärt der für die Feuerwehr zuständige Ratsherr und Fraktionsvorsitzende Jörg Berens. Nicht ohne Grund unterhalte die Stadt seit Jahrzehnten ein so genannten Feuerwehrvorbehaltsnetz, auf denen Temporeduzierungen nicht ohne die Rücksprache der Feuerwehr möglich sei. Die Konsequenz sei klar: “kommt eine flächendeckende Temporeduzierung, reden wir spätestens in drei bis vier Jahren bei der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans über millionenschwere Investitionen in weitere Feuerwachen der Berufsfeuerwehr,” ergänzt Berens. Doch bereits jetzt wisse niemand, wie die Investitionen in den notwendigen Neubau der Feuerwache 3 in Hiltrup zu finanzieren seien.